In unmittelbarer Nähe zum Son Marroig befindet sich das Kloster Monestir de Miramar, 1276 gegründet, umgeben von der wunderschönen Landschaft mit alten Olivenbäumen und Eichen. König Jaume II. gründete hier eine Schule für orientalische Sprachen, vor allem für Arabisch und Hebräisch. Das Ziel war die Ausbildung von Missionaren in den jeweiligen Sprachen, damit diese die „Ungläubigen“ bekehren konnten. Die Idee und Durchführung dafür stammte jedoch vom mallorquinischen Franziskaner Ramon Llull, der nicht nur Missionar und Theologe war, sondern auch Dichter und Philosoph. Er kaufte dafür einen maurischen Sklaven, der nicht nur die fremden Sprachen beherrschte, sondern auch die Mentalität der zu Bekehrenden kannte. Im 19. Jahrhundert erwarb dann der Erzherzog Ludwig Salvador das komplette Grundstück in einem maroden Zustand und liess es aufwendig wieder restaurieren. Nun ist es offen für ein interessiertes Publikum. Zu sehen ist das Kloster selbst, die verwunschenen Gärten, eine Kapelle im böhmischen Stil und das Herrenhaus mit seiner muslimisch angehauchten, mallorquinischen Fassade des Fronthauses.
Im Haupthaus befindet sich auch das Museum mit etlichen Ausstellungsstücken, unter anderem auch die Kajüte des luxuriösen Segelschiffs Nixe II, die dem Erzherzog selbst gehört hatte. In den Gärten gibt es auch einige Aussichtsplattformen, von denen man eine atemberaubende Panorama- Sicht auf das Tramuntana Gebirge und die Westküste Mallorcas geniessen kann. Geöffnet ist das Museum vom April bis Ende Oktober von 9 Uhr bis 17 Uhr und November bis Ende März von 10 Uhr bis 18 Uhr. Sonntags ist es geschlossen. Der Eintritt beträgt 3 Euro. Auch interessant ist das kleine Pfarrkirchen- Museum, dass sich direkt neben der, auf einem Hügel stehenden Sant Joan Bautista Kirche befindet. Dort sind Relikte, Devotionalien und Gemälde ausgestellt, die im Laufe der Zeit der Kirche vermacht worden sind. Die Kirche selbst entstand aus einem ehemaligen mittelalterlichen Wehrturm. Vor ihren Toren steht eine Bronze- Statue des Bildhauers und Archäologen William Waldren, dem man dieses Denkmal für eben die Entdeckung der ausgestorbenen Höhlenziege errichten liess.
Das Kirchen- Museum kann samstags von 9 Uhr bis 19 Uhr besichtigt werden. Wer an einer Messe in der Kirche teilnehmen möchte, der kann dies im Sommer um 20 Uhr und im Winter um 19 Uhr tun. Direkt hinter der Kirche befindet sich der Friedhof aus dem 17. Jahrhundert und wie man sich vorstellen kann, liegen dort einige Künstler, Musiker und Schriftsteller begraben, Robert Graves und Ulrich Leman sind zwei von ihnen.
Vom Friedhof aus, der die Kirche umspannt und sich auf einem Hügel über dem Dorf befindet, hat man einen 360°- Panoramablick und somit eine unglaublich schöne Aussicht auf das Dorf, die Küste und das Tramuntana- Gebirge mit dem Puig del Teix, dem höchsten Berg der Gemeiden Deia mit seinen 1064 Metern Höhe.